Bundesverkehrsminister Scheuer lud Hersteller- und Fahrerverbände zum Round Table nach Berlin ein
6,2 Millionen motorisierte Zweiradfahrerinnen und -fahrer in
Deutschland konnten nach diesem Termin in der Bundeshauptstadt aufatmen:
Fahrverbote, wie sie der Bundesrat der Bundesregierung empfahl, wird es mit diesem Minister nicht geben. Um die Lärmproblematik zu befrieden, müssen geltende Regeln herangezogen und Gespräche geführt werden.
Mit einem klaren Bekenntnis zur
individuellen Mobilität gab Andreas Scheuer die Richtung der Diskussion
vor, zu der er Ende Juli die Vertreter der Motorradfahrerverbände sowie
der Motorradindustrie eingeladen hatte. Für den Bundesverkehrsminister
stellen die Mobilitätsrechte der Bürger und vor allem die individuelle
Mobilität ein besonders hohes Gut dar, das er keineswegs einschränken
möchte. Neben dem
Industrie-Verband Motorrad (IVM) mit seinem Präsidenten Henning Putzke
(BMW Motorrad) und Hauptgeschäftsführer Reiner Brendicke, saßen die
Biker Union (BU), der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) sowie die
Initiative Schräglagenfreiheit mit am runden Tisch.
Für Regionen, die stark von touristischen Motorradfahrten frequentiert
werden, soll ein Interessenausgleich gefunden werden. Das kann bedeuten,
dass nach Gesprächen zwischen Anwohnern und Motorradfahrer-Vertretern
durchaus Möglichkeiten unterhalb von Streckensperrungen gefunden werden
können. Hier sollen gemeinsame Strategien entwickelt werden und die
Motorradfahrer-Organisationen sagen zu, sich aktiv in diese
Konfliktlösungsprozesse einzubringen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gespräches war die individuelle Mobilität
in Corona-Zeiten. Schließlich hatte das Bundesverkehrsministerium
bereits Ende 2019 den Zugang zur 125-er Roller- und Motorradmobilität
erleichtet. Mindestalter 25 Jahre, 5 Jahre Führerschein B und
prüfungslose Ausbildung in der Fahrschule vorausgesetzt. Ein Anstieg von
etwa 66 Prozent bis Juli in diesem Leichtkraftradsegment in Deutschland
dokumentiert mehr als deutlich, dass der Minister mit dieser Regelung
die Interessen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes
getroffen hat und der Wunsch nach zweirädriger Mobilität sich
offensichtlich in immer breiteren Gesellschaftskreisen etabliert.
Die Verbände verständigten sich zum Abschluss der Diskussion auf die
Entwicklung eines gemeinsamen Strategiepapieres, das den
Interessenausgleich zwischen Bürgerinnen und Bürgern an hoch
frequentierten Strecken und den Bedürfnissen der Motorradfahrerinnen und
Motorradfahrer ebenso beinhalten soll, wie die Weiterentwicklung der
zweirädrigen Mobilität als auch zukünftigen wichtigen Aspekt im
Verkehrsmix einer modernen, zukunftssicheren Gesellschaft auch und
gerade zu Zeiten der Corona-Situation. Zum Ende der Motorradsaison will
der Round Table mit dem Bundesverkehrsminister wieder zusammentreffen.
Foto: BMVI